Manchmal läuft es seltsam im Verlagsgeschäft. Kennt ihr diese Enthüllungsreportagen, bei denen Kronzeugen im Schattenriss mit einer Baseballkappe auf dem Kopf hinter einem semitransparenten Wandschirm sitzen und über einen Stimmverzerrer sprechen, um nicht erkannt zu werden?
So ähnlich war es, als ich mit Tom Flambard über den Ankauf seiner drei Fantasy-Kriminovellen um das ungleiche Ermittlerduo Grünblatt & Silberbart sprach. Zustandegekommen war das konspirative Treffen durch eine namhafte Agentin – und da saß er nun also, der große Unbekannte, und steckte mich an mit der Begeisterung für sein neues Werk.
Worum es geht, ist eigentlich rasch erzählt. Ein übergewichtiger, korrupter Stadtgardist und ein leichtfüßiger elbischer Langfinger begegnen einander – und es ist Abneigung auf den ersten Blick. Doch eine Explosion auf dem Wazaar, dem ältestem Marktplatz der fantastischen Metropole Brae Flammar (ja, es gibt eine Stadtkarte im Buch!), zwingt sie zur Zusammenarbeit. Am Ende dürfen sich die Leser:innen über drei spannenden High-Fantasy-Novellen aus der Feder eines deutschen Bestsellerautors freuen, der hier inkognito schreibt.
Aber wer ist dieser Tom Flambard, der hier mit solcher Verve, Finesse und Leichtigkeit Holmes & Watson in fantastischen Inkarnationen beschwört? Er selbst und seine Agentin hüllen sich in Schweigen. Doch die Gerüchteküche brodelt. Man munkelt, er habe seinen wahren, allseits bekannten Namen zur Kenntlichkeit verändert. Man munkelt gar, Teile des Namens seien unverändert geblieben.
Man munkelt viel. Ich kann es euch nicht sagen. Die Spurensuche hat begonnen. Aber ich kann versprechen: Lesen lohnt sich!
Die harten Fakten im Überblick:
Autor: Tom Flambard
Titel: Grünblatt & Silberbart
Verlag: Lindwurm
Erscheinung: November 2021
Lektorat: Textmenschen, Julia Becker & Oliver Hoffmann
Format: Hardcover m. Lesebändchen, ca. 240 S., ca. 15 € (auch als eBook erhältlich)